Auf ein Wort mit Nikola, Jonas und Cédrie

Im Vorfeld des 50. Yellow Cups gewähren uns Überflieger Nikola Portner, Rückkehrer Jonas Schelker und Cédrie Tynowski im Interview Einblicke in ihre Handballkarrieren sowie ihre aktuellen Ziele und Ambitionen. Die drei Spieler berichten über ihre Rolle in der Nationalmannschaft und teilen ihre Erwartungen für das bevorstehende Turnier.

Nikola, du konntest sowohl die Champions League als auch den IHF Super Globe bereits je zweimal gewinnen. Welche handballerischen Ziele möchtest du noch erreichen?

Ich habe noch viele Ziele. Natürlich hatte ich die Chance, zweimal die Champions League und den Super Globe zu gewinnen, aber wenn du bei Magdeburg spielst, willst du jedes Jahr um jeden Titel kämpfen. Wir sind in der Champions League, im DHB-Pokal und in der Meisterschaft noch voll dabei und möchten die Lage erarbeiten, um so viele Titel wie möglich pro Saison zu gewinnen.

Du hast bisher in der Schweizer, der französischen und der deutschen Liga gespielt. Wie würdest du diese Ligen vergleichen?

Die Ligen in Frankreich und Deutschland sind mehr oder weniger ähnlich. Es sind zwei Profiligen, in denen sehr seriös gearbeitet wird. Vor allem die Topteams sind sehr ähnlich. Was die deutsche Bundesliga ausmacht, ist die Ausgeglichenheit. Sie ist viel ausgeglichener als jene in Frankreich. Jeder kann jeden schlagen, auch in der Stamm-Sieben der Drittletzten sind Nationalspieler von diversen Nationen vorhanden. Es sind Details, die schlussendlich entscheiden, wer Meister wird, wer um die europäischen Plätze spielt und wer absteigt.

Woran müsst ihr jetzt noch arbeiten, um eine erfolgreiche EM spielen zu können?

Wir müssen an vielen Punkten arbeiten: Als Team besser spielen, uns besser finden. Wir haben in Tunesien extrem viel ausprobiert, und jetzt müssen wir uns zusammen als Kollektiv finden. Ich finde, wir haben extrem viel Qualität, viele Bundesligaprofis und Spieler, die auf einem Topniveau sind und in ihren Vereinen sehr gut performen. Jetzt ist es das Ziel, diese Leistungen, die wir im Verein bringen, auch zusammen in der Nationalmannschaft bringen zu können. Ich finde, individuell sind wir sehr, sehr gut, aber als Kollektiv müssen wir einen Schritt vorwärts machen und zusammenwachsen.

Die Fans können sich auf eine motivierte Schweizer Nationalmannschaft freuen. Wir haben extrem gute Erinnerungen an den Yellow Cup, und ich glaube, dass wir immer wieder gut spielen in diesem Turnier und gute Leistungen gezeigt haben. Wir freuen uns vor allem aufs Publikum, vor unseren Fans zu spielen. Es ist eine besondere Ausgabe – der 50. Yellow Cup ist etwas Besonderes. Uns ist das bewusst, und die Fans können sich auf tolle Spiele mit verschiedenen Nationen aus verschiedenen Kontinenten freuen. Es werden tolle Spiele sein und eine super Vorbereitung auf die EM.

Werden wir dich, wenn dein Karriereende näher rückt, nochmals in der Schweizer QHL spielen sehen?

Ich weiß noch nicht, ob ich nochmals in der Schweizer Liga spielen werde. Meine Traumvorstellung ist sicher, den Kreis zu schließen, irgendwann in die Schweiz zurückzukommen und meine Karriere hier zu beenden. Im Leben weiß man jedoch nie, wie es sein wird. Diese Tür ist offen. Es ist aber noch nicht an der Zeit. Wenn sie aber kommen wird, werde ich mir sicher Gedanken darüber machen.

Jonas, du bist nach einer herausfordernden Saison in der deutschen Bundesliga in die Schweiz zurückgekehrt. Bleibt die Bundesliga ein Ziel oder wo siehst du deine handballerische Zukunft?

Das letzte Jahr war herausfordernd, aus diesem Grund war der Wechsel zum HC Kriens Luzern die perfekte Lösung für mich, um viel Spielpraxis zu sammeln und wieder auf das alte Level zu kommen. Natürlich ist das Ziel unverändert, nochmals in der Bundesliga oder im Ausland zu spielen. Wir haben hier in Kriens eine richtig gute Mannschaft mit einem coolen Projekt, ich fühle mich extrem wohl. Wenn jedoch wieder etwas Cooles aus dem Ausland kommt, bin ich offen dafür.

Beim HC Kriens Luzern und auch in der Nationalmannschaft teilst du dir die Position mit deinem zukünftigen Nationaltrainer Andy Schmid. Wie ist für dich diese Konstellation? Drückt da schon ein Trainer-Spieler-Verhältnis durch?

Es ist cool, es ist aber noch kein Trainer-Spieler-Verhältnis. Da er doch ein Stück älter ist als ich und in einer anderen Phase in seiner Karriere steht, ist es schon speziell. Es ist kein Konkurrenzkampf zwischen uns, weil die Rollen ziemlich klar verteilt sind. Ist er da, spielt er, und so soll es auch sein. Ich bin froh, dass ich mit ihm zusammenspielen kann und viel von ihm lernen und profitieren kann. Es macht Spass, aber ein Trainer-Spieler-Verhältnis ist es noch nicht.

In der QHL trägst du das Shirt des Mobiliar Topscorers und bist ein unverzichtbarer Leader. Wie siehst du deine Rolle in der Nationalmannschaft?

Natürlich kann man die Rolle in der Nationalmannschaft und in Kriens nicht ganz vergleichen. Vor allem auch, weil Andy zu Beginn der Saison noch verletzt war und ich deswegen praktisch jedes Spiel durchspielen konnte. Dadurch konnte ich einen großen Anteil einnehmen. In der Nationalmannschaft ist es eine andere Konstellation, da bin ich mehr Backup und versuche dort, wo man mich braucht, zu spielen. Ich bin gespannt und freue mich auf den Yellow Cup.

Cédrie, du befindest dich aktuell auf Abschiedstournee und darfst in deiner letzten Saison der Karriere noch eine EM bestreiten. Welche Ziele verfolgst du für deine letzten Spiele?

Eigentlich ändert sich für mich wenig. Ich werde nicht anders spielen, im Gegenteil. Ich versuche, wie bisher an mein Leistungsmaximum heranzukommen, einen wichtigen Impact auf die Abwehr zu haben und vorne meine Würfe zu versenken.

Klar, bin ich nach wie vor sehr ehrgeizig und möchte sämtliche der letzten Spiele gewinnen, sei das mit Pfadi oder der Nationalmannschaft. Ein neues Ziel habe ich mir aber noch gesetzt: Ich möchte alles nochmals aufsaugen, die Spiele genießen und mir nochmals bewusstwerden, welches Privileg ich in den vergangenen Jahren gehabt und erlebt habe.

Der Jubiläums-Yellow-Cup wird dein letzter sein. In deiner Heimhalle kannst du dich als Schweizer Nationalspieler vom Heimpublikum verabschieden. Wird dieser Cup ein besonderer für dich werden?

In der Heimhalle zu spielen ist immer besonders. Zu wissen, dass es mein letzter Auftritt mit der Nationalmannschaft in Winterthur sein wird, weckt gemischte Gefühle. Es werden sicherlich ein paar Leute mehr aus meinem Umfeld dabei sein, worauf ich mich sehr freue. Ich hoffe aber primär, dass wir als Nati einen super Auftritt abliefern und der Cup mir deshalb positiv in Erinnerung bleibt.

Nach dem Yellow Cup reist ihr an die Europameisterschaft. Wo steht euer Team, was sind die Ziele und was dürfen wir von euch erwarten?

Wir haben sicherlich eine gute Mischung aus erfahrenen Spielern und solchen, welche den Höhepunkt ihrer Karrieren noch nicht erreicht haben. Die Stimmung passt, wir haben Spaß zusammen zu spielen. Gepaart mit den individuellen Fähigkeiten ist das eine gute Voraussetzung für eine Endrunde. Jetzt geht es primär noch um die taktische Vorbereitung, da haben wir sicher noch einiges vor.

Als Team haben wir die Ziele noch nicht definiert, persönlich aber steht ein Sieg im Eröffnungsspiel als Ziel fest – und wohl auch etwas als Wunsch 😊. Man muss schon sehen, dass wir drei starke Gegner haben und das Überstehen der Gruppenphase schwierig ist, aber das muss und wird unser Ziel sein.


Drucken

Kontakt

Folge uns

Anmeldung Newsletter

* Pflichtfeld
Garage Moser Partner.png
Hotel Banana City.jpg
Migrol.jpg
TV24.jpg
Thaler.jpg
WinterthurerZeitung.jpg
Netvoip.png
© 2024 Yellow Winterthur