Auf ein Wort mit dem letztmaligen MVP Samuel Röthlisberger, Youngster Mehdi Ben Romdhane sowie Rückkehrer Dimitrij Küttel
Samuel, du wurdest an der letzten Austragung des Yellow Cups zum wertvollsten Spieler ausgezeichnet. Dies ohne einen einzigen Wurf aufs Tor. Was bedeutet dir diese Auszeichnung?
Ich wusste nicht einmal, dass ich keinen Wurf hatte, eigentlich lustig. Die Auszeichnung kam für mich sehr unerwartet. Es hatte auch andere Spieler, die es verdient hätten. Gleichzeitung war es eine grosse Ehre.
Im Endeffekt war es mir aber gar nicht ganz so wichtig. Es war viel cooler und viel schöner, dass wir den Yellow Cup als Mannschaft gewinnen konnten. Das bleibt mir viel mehr in Erinnerung als die individuelle Auszeichnung.
Du bist der unbestrittene Abwehrchef der Schweizer Nationalmannschaft. Wie gefällt dir diese Rolle? Was zeichnet dich als Abwehrchef aus?
Diese Rolle gefällt mir sehr gut. Es ist sehr cool, so meinen Beitrag leisten zu können, dass wir Erfolg haben. Ich bin eher ein ruhiger Abwehrchef, der versucht Sicherheit auszustrahlen und damit die anderen zu unterstützen und ihnen zu helfen.
Wie gut steht die Schweizer Deckung für die kommenden Partien? Worauf liegt der Fokus am Yellow Cup?
Ich hoffe natürlich, dass die Deckung gut steht am Yellow Cup. Der Fokus liegt allgemein drin, uns wieder neu einzuspielen. Wir haben uns alle lange nicht gesehen und lange nicht in diesen Formationen gespielt. Somit ist der Fokus wohl ganz klar – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr – wieder zueinander zu finden, verschiedene Formation auszuprobieren und Abläufe zu repetieren.
Erhoffst du dir nach dem Rücktritt von Alen Milosevic mehr Spielzeit im Angriff?
Ich glaube es ist offensichtlich, nachdem „Milo" leider zurückgetreten ist, dass „Meisti" die ganz klare Nummer eins sein wird. Klar kann ich mir vorstellen, dass ich dadurch vielleicht auch zu mehr Einsatzzeit im Angriff komme. Aber auch wenn es nicht so sein sollte, werde ich auch weiterhin meine Rolle in der Abwehr sehr gerne ausführen.
Der letzte Auftritt in der Heimat ist coronabedingt schon einige Monate her. Was erwartest du vom diesjährigen Yellow Cup und welchen Stellenwert werden die Zuschauer:innen haben?
Ich freue mich wirklich extrem fest, wieder den Yellow Cup spielen zu können. Dies ist vor allem so, weil wir endlich wieder vor Zuschauer spielen können. Dies hat schon gefehlt, weil wir letztes Jahr den Yellow Cup nicht ausführen konnten. Ich finde es immer ein ganz cooles Turnier. Allgemein organisatorisch aber auch sonst ist es cool, dass in der Schweiz vier Top-Mannschaften gegeneinander antreten können. Aber ganz klar gehören dazu auch Zuschauer:innen und ich finde es super, dass wir das jetzt mit diesen Rahmenbedingungen durchführen können.
Mehdi, dein erstes Länderspiel war an der Weltmeisterschaft – nun folgt am Yellow Cup dein erstes Heimspiel. Was bedeutet dir dein Heimdebüt?
Ich freue mich darauf, zu Hause zu spielen! Es ist aber natürlich nicht vergleichbar mit der WM. Vor heimischem Publikum zu spielen ist immer ein Vorteil. Wir werden alles geben, um eine gute Leistung zu zeigen.
Du wurdest von den Kadetten Schaffhausen zu GC Amicitia Zürich ausgeliehen. Du bist der jüngste Mobiliar Topscorer der QHL und somit massgeblich am Erfolg der Zürcher beteiligt. Wie zufrieden bist du mit deinen bisherigen Leistungen und was nimmst du aus der QHL an den Yellow Cup mit?
Ich bin mehr oder weniger zufrieden mit dem, was ich bisher mit Zürich gezeigt habe. Aber wir sind natürlich nie ganz zufrieden, denn wir wollen uns immer verbessern. Ich lerne bei jedem Spiel mehr und das ist für mich das Wichtigste. Ich werde weiterhin mein Bestes geben, ganz egal ob in der QHL oder bei der Nati.
Mit deinen 20 Jahren bist du einer der Jüngsten im Aufgebot für den Yellow Cup. Welche Rolle hast du im Team?
Es ist eine Ehre bei der Gruppe zu sein und alle Spieler, die aufgeboten sind, sind gleich wichtig. Bei der WM und dem letzten Turnier in Tunesien habe ich nicht die gleiche Rolle gespielt und ich weiss auch nicht, welche Rolle ich bei diesem Turnier spielen werde. Aber ich bin bereit die Rolle zu übernehmen, die Michi Suter mir geben wird. Ich werde immer mein Bestes geben.
Dimitrij, Aufgebote für die Nationalmannschaft sind immer etwas Spezielles. In deinem Fall – gut ein Jahr nach deiner Krebsdiagnose – wohl noch emotionaler. Hast du damit gerechnet? Welche Gefühle kommen in dir hoch, wenn du daran denkst, zum ersten Mal wieder im Natidress aufzulaufen?
Klar, als das Aufgebot eingetrudelt ist, habe ich mich enorm darüber gefreut und mir bereits angefangen auszumalen, wie das wohl sein wird, wenn ich am Yellow Cup wieder mit dem Natidress auflaufen werde. Damit gerechnet habe ich schon ein wenig, da ich mich im Vorfeld mit Michi Suter etwas ausgetauscht habe und er meinte, dass ich sehr wahrscheinlich wieder mit dabei sein werde. Aber nichtsdestotrotz, als das Aufgebot effektiv kam, war das natürlich ein sehr schöner Moment.
Was erwartest du vom Lehrgang im Winterthur? Wo steht das junge Team nach dem Nichterreichen der EM-Endrunde und woran möchtest du persönlich arbeiten?
Unser Ziel ist es, dass wir uns gut einspielen können und uns auch wiederfinden. Es wird sich auch zeigen, wo wir mit diesem jungen Team stehen und, was man von uns in Zukunft erwarten kann. Persönlich möchte ich daran arbeiten, dass ich meinen Platz im Nationalteam wieder zurückbekomme und ich auch zeigen kann, dass ich dorthin gehöre.
Weshalb lohnt es sich für die Zuschauer:innen vom 7.-9. Januar 2022 an den Yellow Cup in die AXA Arena nach Winterthur zu kommen?
Für die Zuschauer ist der Yellow Cup wohl eines der besten Turniere, bei welchen zwar Freundschaftsspiele ausgetragen werden, aber trotzdem eine super Stimmung herrscht. Die Mannschaft gibt Vollgas und ich denke, es macht einfach Spass, uns zuzuschauen. Deshalb freue ich mich auf alle Zuschauer am Yellow Cup!